Haldeweg 4, 89269 Vöhringen

Teichbau

Teich ist nicht gleich Teich

Naturnaher Teich
Die Biologie bestimmt die spätere Qualität eines Teiches. Was beim Bau eines Gartenteiches zu beachten ist, von der Notwendigkeit einer Filteranlage bis hin zum Baumaterial, will gut durchdacht sein. Diese Biologie kann nicht funktionieren, indem ein Loch in den Boden gegraben wird, das mit einigen Quadratmeter Folie ausgelegt wird. Zum Schluss werden Wasser eingelassen und am Rand einige Pflanzen eingesetzt: das wird kein Gartenteich!

Probleme durch falsches Anlegen
Wird ein Gartenteich falsch angelgt, entstehen unweigerlich Algenprobleme. Ein Filtersystem mit UV-Licht täuscht dem Teichliebhaber ein biologisch funktionierendes System nur vor. Der Kunde ist der Meinung, er habe für sein Geld alles bekommen, was für einen fachlich richtig angelegten Gartenteich notwendig ist. Jedoch werden die Fehler der Teichanlage durch den Filter mit Lampe nur kaschiert. Es ist große Vorsicht geboten, wenn ein Teichbauer nach Fertigstellung des Teiches einen Filter mit UV-Licht kaufen soll, denn für einen richtig angelegten Teich sind solche technischen Vorrichtungen unnötig. Die Natur ist viel besser in der Lage, das Teichwasser sauber zu halten. Mit diesem künstlichen Filtersystem wird das Teichwasser an der UV-Lampe vorbeigeführt. Durch die vernichtenden UV-Strahlen platzen alle Kleinstlebewesen auseinander auch die Alge und das Wasser wird sterilisiert, also abgetötet. Das tote Material wandert durch das System in den Teich und setzt sich ab. Einige Filter-Hersteller versuchen den Eindruck zu erwecken, alles tote Material würde hinter der Lampe mittels Filterschwamm abgefangen, das ist aber nicht möglich. Es bleiben zwar einige Algenklumpen im Schwamm hängen, aber die wichtigsten abgetöteten Kleinstlebewesen sind so klein, dass es nicht möglich ist, sie abzufangen.

Kristallklares, sterilisiertes Wasser lässt Sonnenstrahlen ungehindert bis in tiefe Regionen vordringen. Die Fische, von Natur aus an solche Sicht nicht gewöhnt, werden sehr unruhig, ihnen fehlt der natürliche Sonnenschutz. Im Unterschied zu biologisch gereinigtem Teichwasser enthält das Wasser, welches mit UV-Licht behandelt ist, nicht mehr die Milliarden von Mikroorganismen. Doch die sind nötig, um alle anfallenden Fremdstoffe zu verwerten und damit das Revier sauber zu halten. Nur wenn alle biologischen Verhältnisse stimmen, kann das Wasser nicht verschmutzen. Nur dann haben Algen keine Chance, das Wasser grün werden zu lassen. Algen sind unverzichtbare Bestandteile eines Gewässers und müssen in genügender Zahl vorhanden sein, denn sie sind die Kinderstube aller Kleinstlebewesen. Auch wenn es bei warmen Wetterlagen nicht möglich ist, mehr als zwei Meter in die Wassertiefe zu schauen, muss der Besitzer eines biologischen Teiches nicht verzweifeln. Die Wasserfarbe ist im Sommer leicht bräunlich bis grau, weil das einfallende Licht alle im Wasser schwimmenden organischen Materialien mit Chlorophyll färbt. Wenn die Lichtstrahlen das Dickicht an Lebewesen durchdringen müssen und immer wieder auf ihrem Weg in die Tiefe unterbrochen werden, kommt es zu der Verfärbung und der damit verbundenen Sichtverschlechterung. Die Sonnenstrahlen werden gebrochen und genau das ist von der Natur so eingerichtet, um allen im Wasser lebenden Tieren einen gewissen Schutz zu geben. Gleichzeitig dienen diese vielen Kleinstlebewesen den Fischen, Fröschen usw. als wichtige Nahrungsquelle. Im Herbst, wenn die Wassertemperaturen zurückgehen, die Sonnenstrahlen flacher und schwächer werden, ziehen sich die kleinen wasserreinigenden Organismen in ihre Schutzräume, den Sand, zurück und das Wasser klart auf. Wir müssen lernen, dass biologische Zusammenhänge nur dann funktionieren, wenn wir die Kette normaler Lebensrhythmen nicht unterbrechen. Bei Bedarf sollten wir helfen, nicht aber die Regulierung biologischer Zusammenhänge zerstören. Stellen Sie sich vor, wir würden alle in der Luft schwebenden Kleinstlebewesen zerstören: Es würden 80 Prozent unserer Vogelwelt unweigerlich nach wenigen Tagen verenden! Wasser mit UV-Licht behandelt, lässt Sonnenstrahlen ungehindert tief ins Wasser eindringen. Fische und Frösche können nirgendwo im Teich Schutz suchen, aber auch sie können einen Sonnenbrand bekommen. Außerdem bedeutet die klare Sicht ein hilfloses Ausgeliefertsein, zum Beispiel einem Fischreiher gegenüber.

Schwimmteich
Schwimmteiche in denen man auch richtig schwimmen kann können bereits auf einer Gesamtfläche von ca. 40 m² verwirklicht werden. Für den biologischen Filter werden ca. 15 – 20% der Wasseroberfläche, also ca. 6 bis 8 m² benötigt. Der reine Schwimmbereich beträgt (je nach Gestaltung) demnach 32 bis 34 m². Der Schwimmbereich des Teiches sollte eine Tiefe von 1,60 bis 2,50 m haben.

Der Pflegeaufwand für einen Schwimmteich ist verhältnismäßig gering und begrenzt sich auf die regelmäßige Reinigung der Skimmer-Siebe, die Entfernung von Laub mit dem Kescher und eine von Zeit zu Zeit durchzuführende Bodenabsaugung. Im Herbst sollte die Teichanlage mit einem Laubfang-Netz geschützt werden. Bei einer Schwimmteichgröße von 75 bis 100 qm beträgt der Aufwand zwei bis drei Stunden pro Woche.
Regenwasser von Dachflächen enthält Schmutz und Verunreinigungen die sich durch die Umweltbelastung auf dem Dach ablagern. Solches Regenwasser würde den Teich mit zusätzlichen Nährstoffen belasten. Wenn Regenwasser verwendet werden muss sollte es zuvor gefiltert oder durch ein teichrigoles Absetzbecken geleitet werden.

Die Kosten für einen Schwimmteich sind sehr unterschiedlich und richten sich in erster Linie nach der Größe sowie Art und Gestaltung der gesamten Anlage. Einfachste Schwimmteiche lassen sich schon ab ca. 100 bis 250 €/m² realisieren. Je nach Ausstattung können Anlagen aber auch durchaus im Bereich zwischen 250 und 500 €/m² und auch mehr liegen.