Haldeweg 4, 89269 Vöhringen

Weidenzäune errichten

Ersetzen Sie den Drahtzaun im Garten doch einmal durch einen natürlichen Zaun aus Weidenruten. Am besten eignen sich Korbweide oder Purpurweide. Schneiden Sie dazu jetzt junge, fingerdicke Triebe, die sich noch in der Winterruhe befinden, zurecht und bewahren Sie sie bis zum Ende der Frostperiode in gut verschlossenen Plastiktüten an einem kühlen Ort bei wenigen Grad über Null auf. Ab Mitte März können die Ruten 10 bis 15 cm tief in den Boden gesteckt werden. Halten Sie die Erde mäßig feucht, bis sich die Triebe bewurzelt haben.

Geeignete Weiden
Klassischerweise benutzt man Kopfweiden als Lieferant für Weidenruten. In der Regel sind dies Silber-Weide (Salix alba) und Korb-Weide (S. viminalis). Bei letzterer deutet bereits der Name auf die Eignung als Flechtmaterial hin. Weitere Arten mit schmalen Blättern sind ebenfalls geeignet.

Schnittzeitpunkt
Vom Herbst bis zum zeitigen Frühjahr ist die Gelegenheit günstig an Schnittgut zu gelangen, entweder über örtliche Grünflächenämter, Naturschutzvereine oder teilweise auch bei Landwirten. Wichtig ist, dass die Bäume noch nicht ausgetrieben haben. Bitte gehen Sie nicht ohne Erlaubnis der Grundstücksbesitzer los und schneiden auf eigene Faust. Auch Naturschutzgebiete sind selbstverständlich tabu.

Lagerung der Ruten
Man kann die Ruten längere Zeit unter eine Plane lagern. Sofern der Lagerplatz kühl und schattig ist und die Ruten nicht austrocknen, können sie wochenlang gelagert werden. Stellt man sie längere Zeit ins Wasser, schlagen sie Wurzeln und treiben aus. Das ist für später begrünte Bauwerke aber nicht hinderlich.

Begrünte Weidenbauwerke
Sollen die Zäune oder Tipis später ergrünen, werden lange, unverzweigte Ruten 20 bis 40 cm tief eingegraben und durchdringend gewässert. Je nach Witterung bis zum Austrieb weiter gießen.

Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Geflochten, mit Durchblicken, gerade und schräg – Weiden sind ein dankbares Material. Kreuzungspunkte können Sie mit Naturfasern (Kokos-, Sisal- oder Hanfstrick) oder mit besonders dünnen und biegsamen Weidenzweigen verknoten.

Totholz-Bauwerke
Der unweigerliche Wildwuchs der Weiden und die damit verbundenen Schnittmaßnahmen sind nicht jedermanns Sache. Wer das liebevoll Geflochtene nicht hinter grünem Blätterdickicht verbergen möchte, kann Weiden auch ohne Begrünung nutzen. Hierzu vermeidet man einfach den Bodenkontakt der Ruten. Holzpfosten und abgelagerte Äste etwa von Haselnuss können als senkrechte Stützen für die dazwischen geflochtenen horizontalen Weidenruten dienen. Um ein insgesamt ruhigeres Gesamtbild zu erzielen, nehmen Sie stets 3 Ruten pro Flechtrichtung. Damit erreichen Sie schnell Höhe.

Was man bauen kann
Zäune, Beetabgrenzungen, Sichtschutzwände, Tunnel, Tipis, Dome, Rankgerüste, Dekofiguren, etc.

Von: Martin Staffler
Quelle: Gartenpraxis